Alles.Nichts.Und ganz viel dazwischen - Ava Reed



Autor: Ava Reed

Verlag: Ueberreuter

Genre: Jugendbuch

ISBN: 9783764170899

Preis: 16,95

Klappentext:

In jeder Dunkelheit brennt ein Licht.
Man muss es nur finden!

Leni ist glücklich und liebt ihr Leben. Bis sich etwas in ihr verändert. Plötzlich führt jeder Gedanke in Lenis Kopf ein Eigenleben und ihre Gefühle drohen sie zu überwältigen. Ganz tief in sich drin spürt sie etwas, das vorher nicht da war - Leere, Traurigkeit und unendlich viel Angst. Was fehlt ihr? Und wie erklärt man etwas, das niemand sehen oder verstehen kann? Am wenigsten man selbst...

Meinung:

Alle Menschen durchlaufen im Leben Phasen, in denen sich etwas verändert. Manche Veränderungen sind aprubt und radikal, andere wiederum können sich anfangs klam und heimlich einschleichen, sodass man ihre Auswirkungen erst bemerkt wenn man schon mitten drin steht.
Auch Leni steht an einem Punkt in ihrem Leben, wo sich etwas verändert. Doch nicht nur ihre äußere Situation, sondern auch etwas in Leni selbst scheint sich zu verändern. Am Anfang sind diese kleinen Veränderungen noch unscheinbar, kommen und gehen, aber irgendwann bleiben sie wie Schatten an ihr hängen.
Sie weiß sich nicht zu erklären woher dieser plötzliche Wechsel der Gefühle und Gedanken herkommt und hat das Gefühl mit niemandem darüber sprechen zu können. Denn wie erklärt man jemandem, dass man sich verändert, wenn man nicht weiß was es ist und wie genau man diese Wandlung beschreiben soll?
Also wartet man. Wartet auf den Augenblick in dem alles wieder normal wird.
Doch das wird es nicht.
Und irgendwann bricht alles aus einem heraus.

Leni war mir von Anfang an sympathisch. Sie hat so eine liebe und freundliche Art an sich gehabt, dass man unbedingt mehr über sie erfahren wollte. Zuerst fiel es mir nicht immer so einfach, mich sofort in die Protagonistin hineinversetzten zu können, doch ich glaube gerade das hat sie so interessant gemacht und nach und nach fiel es mir leichter sie zu verstehen. Im Verlauf der Handlung habe ich immer mehr Respekt vor Leni bekommen. Auch wenn es Rückschläge gab (mehr als genug) hat sie immer einen Weg zurück gefunden. Einen Weg zum Licht. Es war nicht immer einfach und sie hat es selbst erst nicht richtig erkannt, doch sie ist eine sehr starke und mutige Persönlichkeit.
Neben Leni sind auch noch andere tolle Charaktere aufgetaucht. Wie zum Beispiel Matty, Lenis beste Freundin, ihre Eltern und noch einige andere. Jeder von ihnen hat mit seinen eigenen Dämonen zu kämpfen und trotzdem ist ein starker Zusammenhalt zu spüren gewesen. Ava Reed hat es in meinen Augen geschafft, jedem Charakter leben einzuflößen, sodass man von der Geschichte nicht mehr genug bekommen konnte.
Dazu hat aber auch der eindrucksvolle Schreibstil beigetragen. Er hat es ermöglicht sofort in der Handlung anzukommen und sich alles bildlich vorstellen zu können. Es hat sich die ganze Zeit sehr gut lesen lassen und wurde an einigen Stellen auch sehr emotional und hat einen vollkommen mitgerissen.
Was für mich ein persönliches Highlight des Romans war, waren die Tagebucheinträge von Leni. Nicht nur, weil sie von der Autorin mit sehr viel liebe selbst gestaltet worden, sondern weil es dem Leser noch mehr Zugang zu Lenis Gedanken und Gefühlen geöffnet hat.
Man hat dadurch die Möglichkeit bekommen mit der Protagonistin zu fühlen und gemeinsam herauszufinden warum manche Dinge so sind wie sie sind. Jeder einzelne Eintrag hat so viel Aussagekraft und Emotionen gehabt, dass ich jedes Mal hin und weg war.
Ava Reed hat nicht nur ein sehr wichtiges gesellschaftliches Thema aufgegriffen, sie hat es auch gleichzeitig auf ihre eigene Art und Weise geschafft, den Leser in die Situation hineinversetzten zu können. Schon das Vorwort und am Ende das Nachwort haben einen eindrucksvollen und inspirierenden Eindruck bei mir hinterlassen. Vor allem, weil sie sich dadurch einen persönlichen Zugang zum Leser geschaffen hat, was dem Ganzen nochmal eine sehr individuelle Note schenkt.

Fazit: 

Dieser bewegende Roman ist ein absolutes Herzensbuch für mich geworden. Ava Reed schafft es immer wieder mit ihren wunderbaren Worten und Ideen Hoffnung und Mut zu vermitteln. Sie hat ein Thema gewählt, welches noch oft genug als Tabu-Thema gilt, wofür sich Leute schämen und wo viel Missverständnis auftritt. Doch mit "Alles. Nichts. Und ganz viel dazwischen" hat sie verdeutlicht, dass es keinen Grund gibt sich zu schämen und gibt den Menschen, die vielleicht mit dem Thema sonst nicht so viel zu tun haben, eine Möglichkeit es verständlicher zu machen. Selbstverständlich geht jeder mit solch einem Thema anders um, aber ihre Umsetzung hat mich sehr berührt. Ich kann es euch definitiv weiter empfehlen, wenn ihr mal Lust auf etwas habt was euch zum nachdenken anregen, zum schmunzeln, aber auch emotional berühren soll.
Dieses wunderbare, inspirierende Buch bekommt von mir 5 von 5 Sternschnuppen.

🌠🌠🌠🌠🌠

 



Kommentare

Beliebte Posts aus diesem Blog

A Way to Love ~ Jen Frederick

Time to love ~ Beth O` Leary

Do it yourself #Einfachplastikfreileben ~ Charlotte Schüler